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Blick auf Dachziegel des Ninnaji-Tempels, Kyoto
© Yasufumi Nishi / © JNTO

 

 

 

 

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Steinlaterne am Zuishin-in, Kyoto
© Yasufumi Nishi / © JNTO

 

 

 

 

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Gion-matsuri, Kyoto
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Eingang zum Ishiyama-dera
© Q. Sawami / © JNTO


Geschichte der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Köln

Die Deutsch-Japanische Gesellschaft e.V. Köln wurde im Jahre 1938 als eine Zweigstelle der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin gegründet. Sie war damit die erste von insgesamt 15 Zweigestellen, die in den Jahren 1938 bis 1944 entstanden. Der erste Vorsitzende in Köln war Oberstleutnant W. Kolshorn, Geschäftsführer wurde Dr. Werner Speiser, damals Assistent am Kunsthistorischen Institut der Universität Köln.

Nach dem Krieg wurde Dr. Speiser Direktor des Museums für Ostasiatische Kunst der Stadt Köln und Professor an der Universität zu Köln sowie Leiter des dort im Jahre 1941 errichteten Seminars für Ostasiatische Kunst. Zwar wurde das Museumsgebäude im Krieg völlig zerstört, doch die Bestände konnten gerettet werden. Der Neubau sollte noch viele Jahre auf sich warten lassen. Schon früh trafen sich an Japan interessierte Leute aus dem Raum Köln, Bonn und Düsseldorf und diskutierten den Gedanken, die Deutsch-Japanische Gesellschaft in Köln wiederaufleben zu lassen. Bonn war inzwischen Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland und Sitz der Japanischen Botschaft geworden, und der japanische Botschafter hatte seine Residenz in Köln.

Am 2. Dezember 1960 wurde in Anwesenheit des Vertreters der Japanischen Botschaft, Botschaftssekretär Keizo Kimura (später Botschafter in Bonn), des Vertreters des Auswärtigen Amtes, Legationsrat Dr. Wilhelm Loer (später Generalkonsul in Kobe und nach seiner Pensionierung Präsident der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Bonn), sowie des Präsidialmitglieds der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin und Präsidenten der Zweigestelle Frankfurt/M., Legationsrat 1. Kl. i.R. Dr. Karl Knoll, eine rechtlich unselbständige Zweigstelle Nordrhein-Westfalen der Deutsch-Japanischen Gesellschaft e.V. gegründet. Zum Präsidenten wählte man Professor Dr. Erich Gutenberg, als 1. Stellvertretenden Vorsitzenden Rechtsanwalt Dr. Hermann Reinbothe und als 2. Stellvertretenden Vorsitzenden Studienrat Dr. Wilhelm Krieger.
Am 21. Februar 1961 wurde die Gesellschaft als Deutsch-Japanische Gesellschaft e.V. Köln mit dem gleichen Vorstand als rechtlich selbständige Gesellschaft beim Amtsgericht Köln eingetragen und damit neu gegründet. Anlass zu diesem Schritt waren Differenzen zwischen Berlin und Köln über die Verwendung der in Köln gezahlten Beiträge bzw. Spenden.

Am 24. Januar 1961 war die Gesellschaft mit einem großen Empfang aus Anlass der einhundertjährigen Wiederkehr der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Japan und Deutschland (Abschluss des Preußisch-Japanischen Freundschafts-, Handels- und Schifffahrtsvertrages vom 24. Januar 1861) im Hotel Excelsior in Köln an die Öffentlichkeit getreten. Vor 180 Teilnehmern, darunter Vertretern des Auswärtigen Amtes, der Stadt Köln, der Japanischen Botschaft, der japanischen Gemeinschaften in Bonn, Bad Godesberg, Köln und Düsseldorf und einer Abordnung japanischer Bergleute aus dem Ruhrgebiet sprachen der japanische Geschäftsträger, Botschaftsrat Harumi Takeuchi, und der Oberbürgermeister der Stadt Köln, Theo Burauen. Der Empfang war verbunden mit einer Buchausstellung und einer Ausstellung japanischer Rollbilder (emakimono) aus Beständen des Museums für Ostasiatische Kunst der Stadt Köln.
Vom 20. Juni bis 2. Juli 1961 veranstaltete die Gesellschaft eine Japan-Woche in den Städten Köln, Düsseldorf und Bad Godesberg. Zu diesem Anlass erschien die erste Broschüre "Japan-Woche 1961". 1962 startete mit aktiver Unterstützung der Gesellschaft eine 76-köpfige Gruppe von Studenten und Wissenschaftlern mit dem ersten Charterflug der Lufthansa von Köln-Bonn nach Osaka. Dieses vom 29. August bis 2. Oktober 1962 dauernde erste Deutsch-Japanische Hochschulgespräch fand nicht nur viele Nachfolger in den nächsten Jahrzehnten und bot Gelegenheit zu vielfältigen menschlichen und wissenschaftlichen Kontakten zwischen Deutschland und Japan, es war auch der Beginn einer bis heute lebendigen Hochschulpartnerschaft zwischen der Universität zu Köln und der Sophia-Universität in Tokyo.

Am 14. November 1962 fand im Industrie-Club Düsseldorf das erste Deutsch-Japanische Mittagessen auf Initiative der Mitglieder Dr. Karl-Otto Braun und Masaharu Mori statt; eine Tradition wurde damit begründet, die von der Ende 1964 gegründeten Deutsch-Japanischen Gesellschaft am Niederrhein bis heute mit großem Erfolg weitergeführt wird.

Seit 1962 entwickelte sich eine immer engere freundschaftliche Beziehung zur Deutsch-Japanischen Gesellschaft in Nara und ihrem Präsidenten Abt Seiko Kono. Durch Vermittlung der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Köln kam es im Jahr 1982 zur Ausstellung "Worte des Buddha. Kalligraphien japanischer Priester der Gegenwart. Sammlung Seiko Kono, Abt des Daianji, Nara" im Museum für Ostasiatische Kunst der Stadt Köln. Diese Sammlung hat Seiko Kono später freundlicherweise der Stadt Köln als Stiftung überlassen.
Auch bei der im Jahr 1963 geschlossenen Städtepartnerschaft Köln - Kyoto war die DJG Köln aktiv beteiligt und hat sich seitdem intensiv um die Pflege dieser Partnerschaft bemüht. Seit 1995 gehört die Förderung der Partnerschaft zu den in der Satzung festgelegten Zielen der Gesellschaft.

1963 veröffentliche die DJG Köln die Broschüre "Was ist ein Zen-Gemälde" aus der Feder von Fritz van Briessen.
Am 30. Mai 1964 führte die Kölner Gesellschaft zum ersten Mal eine seit langem geplante Rheindampferfahrt durch, die Bacharach als Ziel hatte und 655 Teilnehmer zählte, zwei Drittel davon Japaner. Diese Dampferfahrt auf dem Rhein wurde später unter der Federführung der Deutsch-Japanischen Gesellschaft am Niederrhein viele Male mit großem Erfolg wiederholt. Zur ersten Fahrt erschien ein besonderes Programmheft, in dem unter anderem die bekanntesten Rheinlieder abgedruckt waren.

Nach einigen Jahren großer Aktivitäten wurde die Tätigkeit der DJG Köln durch personelle Veränderungen vorübergehend stark beeinträchtigt. Es ist dem Einsatz von Professor Dr. Karl Hax zu verdanken, dass im Jahr 1970 ein neuer Vorstand mit Generaldirektor Professor A. Wilhelm Klein an der Spitze gewählt werden konnte, dem es in kurzer Zeit gelang, die Gesellschaft zu reaktivieren. Der Zeitpunkt war insofern günstig, als durch die Gründung des Japanischen Kulturinstituts im Jahre 1969 am Aachener Weiher in direkter Nachbarschaft des geplanten Neubaus des Museums für Ostasiatische Kunst vielfältige Möglichkeiten für die Begegnung mit Japan gegeben waren. Seit ihrer Wiedergründung 1961 hatte die DJG Köln die Idee eines "Japan-Hauses" in Köln intensiv propagiert, besonders unterstützt vom damaligen Oberstadtdirektor Dr. Max Adenauer.

Professor Dr. Roger Goepper (1925-2011), bis 1990 Direktor des 1977 eröffneten neuen Museums, gehörte seit 1966 dem Vorstand der DJG Köln an und war seit 1971 Vizepräsident. Ihm sind viele begeisternde Veranstaltungen zur japanischen Kunst zu verdanken. Die von Beginn an vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Japanischen Kulturinstitut fand ihre Krönung, als die Gesellschaft 1989 am 20-jährigen Jubiläum des Kulturinstituts als Mitveranstalter aller Sonderveranstaltungen fungierte.
Bis April 1987 führte Professor A.W. Klein die Gesellschaft und ist seither Ehrenpräsident. Sein Nachfolger wurde Dr. Wilhelm Krieger, der dem Vorstand seit 1960 angehört. Der Geschäftsführer Karl-Heinz Meid ist seit 1970 ununterbrochen im Amt und seit 2006 zugleich Präsident der DJG Köln.

1989 kam die Veröffentlichung "Der Aufenthalt der ersten japanischen Gesandtschaft im Rheinland 1862" heraus, die von Rolf-Harald Wippich verfasst wurde.
Bis zum Jahre 1980 erfreuten sich die im Gürzenich bzw. im Hotel Mondial veranstalteten Winterfest großer Beliebtheit. Als jährliches großes "Familientreffen" der Mitglieder entwickelte sich in den letzten Jahrzehnten das "Japanische Essen".

2011 konnte die DJG Köln ihr 50-jähriges Bestehen seit der Neugründung 1961 feiern. 2013 organisierte und betreute sie zahlreiche Veranstaltungen anlässlich des 50. Jubiläums der Städtepartnerschaft zwischen Köln und Kyoto.

Die DJG Köln war in der Vergangenheit bemüht, durch ihre Arbeit das Verständnis und die Freundschaft zwischen Japanern und Deutschen zu fördern. Dieses Ziel wird nicht nur durch die Organisation eigener Veranstaltungen verfolgt. In enger Zusammenarbeit mit der Universität zu Köln, der Stadt Köln, dem Japanischen Kulturinstitut Köln, dem Museum für Ostasiatische Kunst und neuerding auch Tenri - Japanisch-Deutsche Kulturwerkstatt - um nur die wichtigsten Partner zu nennen - wurden die Beziehungen zwischen Japanern und Deutschen ausgebaut. Die Botschaft von Japan bzw. mit Verlegung der Botschaft nach Berlin später das Japanische Generalkonsulat in Düsseldorf hat die Bemühungen stets gefördert. Die umfangreichen Aktivitäten der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Köln waren stets nur möglich, da sie sich auf die ehrenamtliche Mithilfe ihrer Mitglieder und ihres Vorstandes stützen kann.

Karl-Heinz Meid